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Dienstag, 26. September 2023

Orchestra della Svizzeria Italiana, © OSI

Orchestra della Svizzeria Italiana, © OSI

Orchestermusikern soll zum Ende des kommenden Jahres gekündigt werden

Aus für das Orchestra della Svizzera italiana?

Lugano, . Das Orchestra della Svizzera italiana steht vor dem Aus. Grund für die dramatischen Aussichten für das Weiterbestehen des Klangkörpers ist der sukzessive Rückzug der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) aus der Förderung des in Lugano beheimateten Orchesters. Die SRG hat das Orchestra della Svizzera italiana, das 1935 als Radiosinfonieorchester der italienischsprachigen Schweiz gegründet worden war, bis vor wenigen Jahren mit 3,5 Millionen Schweizer Franken (rund 3,25 Millionen Euro) pro Jahr gefördert. Die finanzielle Unterstützung wurde zunächst auf 2 Millionen Franken reduziert und konnte durch Ergänzungen aus städtischen, kantonalen und privaten Mitteln aufgefangen werden. Zum Ende 2017 wird die SRG ihre Förderung des Orchesters jedoch komplett aufgeben. Darüber hinaus plant die SRG, dem Orchester für die Nutzung der Probenräume künftig Mietkosten in Rechnung zu stellen.

Vor diesem Hintergrund hat die Leitung des Orchesters für Ende November eine Orchesterversammlung einberufen, in deren Folge die Musiker vorsorglich vom Stiftungsrat ihre Kündigung zum Ende 2017 erhalten werden. Dies sei laut Stiftungsratspräsident eine Vorsichtsmaßnahme. Noch ist ungewiss, ob die Erschließung anderer finanzieller Quellen das Weiterbestehen des Klangkörpers sichern können. Infrage kommen private Geldgeber sowie Kommunen im Bereich Lugano. Darüber hinaus hofft das Orchester, mit der SRG doch noch eine Einigung erzielen zu können.

Das Orchestra della Svizzera italiana wurde 1935 in Lugano als Orchestra della Radio della Svizzera italiana gegründet. Das frühere Radiosinfonieorchester wurde vom Rundfunk der italienischsprachigen Schweiz, dem Kanton Tessin sowie der Stadt Lugano und dem Orchesterfreundeskreis gefördert. Sein Budget beträgt rund 8 Millionen Schweizer Franken pro Jahr. Chefdirigent ist seit 2015 Markus Poscher. Darüber hinaus arbeitete das Orchester in der Vergangenheit regelmäßig mit Howard Griffiths, Vladimir Ashkenazy, Mikhail Pletnev und lange Jahre mit Marc Andreae zusammen.

Weiterführende Informationen:

Portrait Markus Poschner

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Bisherige Kommentare:

  1. Das OSI geht weiter!
    Die Kündigung der Arbeitsverträge der Angestellten des OSI, die mit der Kündigung des Abkommens mit der SRG per Ende 2017 zusammenhängt, ist ein erster Schritt in Richtung einer internen Restrukturierung, die mit einer Qualitätsentwicklung einhergeht. Die Strategie des OSI ist es in der Tat, an seine durch Persönlichkeiten wie Strawinsky und Richard Strauss geprägte gloriose Vergangenheit wieder anzuknüpfen und somit eine neue musikalische Realität unter der Leitung seines Chefdirigenten Markus Poschner zu schaffen, die sich auf der internationalen Musikszene zu positionieren vermag, wie die kürzlich beendete Tournee in Österreich und Deutschland bewiesen hat. Das OSI, Orchester in Residence im neuen Sala Teatro LAC- Lugano Arte e Cultura, hat sich dank seinem virtuosen Spiel sowie den kühnen und zugleich raffinierten Interpretationen von Markus Poschner als ein Spitzenorchester in Europa behauptet. Die für Dezember geplante Veröffentlichung auf DVD der Sinfonien Brahms’ unter dem Sony-Label ist eine weitere wichtige Etappe innerhalb des Wachstumsprozesses, den das OSI zusammen mit Markus Poschner gerade durchmacht. Das Projekt Rileggendo Brahms - Rereading Brahms wird in den nächsten Monaten in verschiedenen europäischen Festivals wiederaufgenommen.
    Nutzer_SANXQKQ, 24.11.2016, 16:19 Uhr

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