Orchester spricht sich für seinen Chefdirigenten Peter Gülke aus
Brandenburger Symphoniker wollen ihren Chefdirigenten behalten
Brandenburg an der Havel, . Das Orchester des Brandenburger Theaters macht sich dafür stark, weiterhin mit seinem bisherigen Chefdirigenten Peter Gülke zusammenzuarbeiten. Nach Informationen der Märkischen Allgemeinen will Geschäftsführer Klaus Deschner dagegen die Zusammenarbeit mit dem Dirigenten, dessen Vertrag Ende der Spielzeit ausläuft, nicht fortsetzen. Als Grund dafür wird genannt, dass Gülke sich vehement gegen weiteren Personalabbau des mit 50 Musikern besetzten Orchester gewandt hatte.
Das Orchester stellte sich nun hinter seinen Chefdirigenten und votierte einstimmig für eine weitere Zusammenarbeit mit Peter Gülke als Chefdirigent. Er hatte 2015 die Leitung des Orchesters übernommen, um dem Orchester genügend Zeit zu verschaffen, einen neuen Chefdirigenten zu suchen. Das Orchester nun im Stich zu lassen, erscheine ihm wie Fahnenflucht, wird Gülke in der Märkischen Allgemeinen zitiert.
Peter Gülke wurde 1934 in Weimar geboren. Er studiert Violoncello in Weimar und Musikwissenschaft, Germanistik, Romanistik und Philosophie in Jena und Leipzig. 1958 wird er mit einer Arbeit unter dem Titel Liedprinzip und Polyphonie in den Chanson des 15. Jahrhunderts promoviert, zahlreiche Publikationen folgen. Mit seinem vielbeachteten Buch Mönche, Bürger, Minnesänger (1975) macht sich Gülke über ost- und westdeutsche Grenzen hinaus einen Namen. Als Dirigent wirkt Gülke seit den späten 50er Jahren - zunächst in zahlreichen kleineren Städten, ab 1976 als Kapellmeister an der Staatsoper Dresden und fünf Jahre später als Generalmusikdirektor in seiner Geburtsstadt Weimar. 1983 ist Gülke gezwungen, die DDR zu verlassen - Frau und Kind muss er dabei zunächst zurücklassen. In Westdeutschland wird Gülke für zehn Jahre Generalmusikdirektor in Wuppertal (1986-1996). Es folgt eine Dirigierprofessur im südbadischen Freiburg, zudem unterrichtet Gülke Musikwissenschaft in Basel und Zürich. Nach den Freiburger Jahren wird Berlin zum neuen Lebenszentrum, 2013 kehrte Gülke zurück in seine Heimatstadt Weimar. Gülke ist Präsident der Sächsischen Akademie der Künste und zudem Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz.
Die Brandenburger Symphoniker, das Orchester des Brandenburger Theaters, sind mit ihren Veranstaltungen ein wichtiger Bestandteil des Theaterspielplans und entfalten eine ganze Reihe von Aktivitäten. In Brandenburg an der Havel sind die Sinfoniekonzerte und Sonderkonzerte im Industriemuseum, Brandenburger Dom, St. Pauli-Kloster oder das Open-Air am Beetzsee feste Programmpunkte im Kulturleben der Stadt. Regelmäßig treten die Brandenburger Symphoniker in Berlin, Potsdam und Frankfurt/ Oder auf, gastieren darüber hinaus aber auch im ganzen Bundesgebiet und im Ausland.
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