Staatsanwaltschaft klagt wegen sexueller Übergriffe und Drogenbesitzes
Vergewaltigungs-Anklage gegen Professor der Münchner Musikhochschule
München, . Die Münchner Staatsanwaltschaft hat einen momentan beurlaubten Professor der Münchner Musikhochschule angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, eine mittlerweile 32-jährige Frau im Laufe einer mehrmonatigen Beziehung drei Mal vergewaltigt zu haben. Darüber hinaus ist er wegen unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln angeklagt. Eine Prüfung der Zulassung der Hauptverhandlung durch das Landgericht München I steht noch aus.
Polizeilichen Ermittlungen zufolge habe der 62-Jährige Komponist und Kompositionsprofessor Ende 2006 und Anfang 2007 eine Frau vergewaltigt, deren Bruder zu seinen Studenten gehörte. Als Druckmittel habe er die zukünftige Laufbahn des jungen Kompositionsstudenten eingesetzt. Mit der jungen Frau habe der Hochschulprofessor eine längere Beziehung gehabt, in deren Verlauf sich der Frau zufolge 13 gewaltsame sexuelle Übergriffe ereignet haben sollen; drei davon will die Staatsanwaltschaft zur Anklage bringen. Insgesamt wurden von den Ermittlungsbehörden knapp 30 Zeuginnen und Zeugen vernommen; mit den meisten soll der Beschuldigte temporäre sexuelle Beziehungen in gegenseitigem Einvernehmen unterhalten haben.
Der Beschuldigte ist seit einiger Zeit von der Münchner Musikhochschule freigestellt, gegen ihn läuft ein Disziplinarverfahren. Bereits im April 2015 hatte die Polizei wegen des Verdachts illegalen Waffenbesitzes sein Haus gestürmt und dabei unter anderem Drogen gefunden. Die Verteidiger des Beschuldigten zweifeln an der Glaubwürdigkeit des mutmaßlichen Opfers, das mit dem Komponisten eine mehrere Monate dauernde Beziehung eingegangen sei. Die Familie des Hochschulprofessors vermutet hinter den Anschuldigungen eine Neidintrige.
Erst vor wenigen Wochen wurde der ehemalige Rektor der Münchner Musikhochschule wegen sexueller Nötigung zu einer Bewährungsstrafe von 15 Monaten und einer Geldauflage in Höhe von 25.000 Euro verurteilt (klassik.com berichtete). Ihm wurde vorgeworfen, 2009 und 2012 während seiner Amtszeit als Rektor der Musikhochschule München zwei Dozentinnen sexuell genötigt zu haben. Das Schöffengericht sah die sexuelle Nötigung, die im Jahr 2009 stattgefunden haben soll, als erwiesen an. Im zweiten Fall wurde der Beschuldigte freigesprochen.
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