Antonio Vivaldi
Violinkonzerte op.8 ('Quattro Stagioni')
Sein Vater, ebenfalls ein angesehener Geiger, gab Vivaldi aller Wahrscheinlichkeit nach den ersten Violinunterricht und schon in jungen Jahren erreichte er die Reife eines professionellen Musikers. Ein Zeitgenosse berichtet vom virtuosen Spiel Vivaldis: "... gegen das Ende spielte der Vivaldi ein Accompagnement Solo, admirabel, woran er zuletzt eine Phantasie anhing, die mich recht erschrecket, denn dergleichen ohnmöglich so jehmals ist gespielt worden, noch kann gespiehlet werden, denn er kahm mit den Fingern nur einen Strohalm breit an den Steg, daß der Bogen keinen Platz hatte, und das auf allen 4 Saiten mit Fugen und einer Geschwindigkeit, die unglaublich ist" (Johann Friedrich Armand von Uffenbach, 1715). Besonders in Venedig hatten die Geiger im Laufe von hundert Jahren eine einzigartige Kunstfertigkeit entwickelt, die höchstens mit der aus Bologna, wo Giuseppe Torelli und Arcangelo Corelli wirkten, vergleichbar war. In diese Violinschule wuchs der junge Vivaldi hinein und erwarb sich nicht nur als Geiger, sondern auch als Komponist einen Ruf. Die Form des Concerto, des begleiteten Solokonzerts, bot dem Komponisten einen idealen Rahmen, die technischen Kunstfertigkeiten der venezianischen Geigenschule zu präsentieren. Einen Großteil seiner Werke schrieb Vivaldi für sein Instrument: 241 Konzerte für Solovioline und Streichorchester wurden nachgewiesen, dazu kommen noch Konzerte für zwei, drei und vier Sologeigen, auch in Kombination mit anderen Instrumenten und zahlreiche Sonaten. Daß Vivaldi sehr schnell gearbeitet haben muß, scheint selbstverständlich und wird auch durch seinen Bewunderer Uffenbach belegt: "Nachmittag kahm der Vivaldi zu mir und brachte mir, weil ich es bestellt hatte, 10 Concerti grossi, so wie er sagte mir expresse componirt hätte." Uffenbach nennt den Komponisten bei seinem richtigen Nachnamen, was in Venedig allerdings nicht üblich war. Sechs Monate vor seiner Einstellung am Ospedali della Pietà war Vivaldi nach einer zehnjährigen klerikalen Laufbahn zum Priester geweiht worden, widmete sich aber für den Rest seines Lebens der Musik. Nach eigenen Angaben konnte Vivaldi aus gesundheitlichen Gründen die Messe nicht lesen, da er immer öfter von einer Atemnot geplagt wurde - höchstwahrscheinlich litt er an Bronchialasthma. Da er jedoch den angesehenen Stand eines Geistlichen besaß, wurde er "prete" genannt, wegen seiner roten Haarfarbe aber meist "prete rosso". So auch in einer Karikatur aus dem Jahre 1723:

Vivaldi in einer Karikatur von Pier Leone Ghezzi
Portrait

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