Gioacchino Rossini
Il Barbiere di Siviglia
Auch wenn Rossini nicht nur für die Bühne komponierte, er ging als Opernkomponist und vor allem als Schöpfer des "Barbier von Sevilla" in die Musikgeschichte ein. Er war ein Meister der komischen Oper, in der er Musik und Text in einer effektvollen Synthese verband.
Als Sohn eines Hornisten und einer Sängerin hatte Rossini schon sehr früh Kontakt zur Musik, erwies sich als hochbegabt und hatte wohl ein ähnliches Temperament wie sein Vater, den man "Il Vivazza" (den Lebhaften) nannte. Die Schaffenskraft des jungen Rossini ist bemerkenswert: Seine erste Oper schrieb er als Vierzehnjähriger, allein 1812, im Alter von zwanzig Jahren, schuf Rossini fünf Opern, 1813 waren es vier, 1814 und 1815 jeweils zwei und als 1816 der "Barbier" entstand, komponierte der junge Italiener bereits seine siebzehnte Oper. Obwohl Rossini gerade einmal 24 Jahre alt war, war er schon international bekannt. Seine Opern wurden in Venedig, Bologna, Ferrara, Rom und Mailand gespielt und seit seiner Erfolgsoper "Tancredi", 1813 in Venedig uraufgeführt, verbreitete sich sein Name in ganz Europa. Der große Triumph kam aber erst mit dem "Barbier von Sevilla". Die Premiere am 20. Februar 1816 im römischen Teatro di Torre Argentina war dabei ein Skandal. Die Gründe für die ablehnende Haltung des Publikums lassen sich heute nicht mehr sicher bestimmen, aber wenn man bedenkt, daß Rossini hier einen schon damals sehr bekannten Stoff erneut auf die Bühne brachte, kann man sich vorstellen, daß das Publikum der Oper etwas befangen begegnete. Die literarische Vorlage der Oper ist die französische Komödie "Le Barbier de Séville", 1775 von Beaumarchais gedichtet und bis 1816 nicht weniger als zehnmal vertont. Noch bevor Rossini also eine einzige Note der Oper geschrieben hatte, war der "Barbier von Sevilla" in aller Munde - vor allem in der Vertonung Paisiellos. Giovanni Paisiello (1740-1816) vertonte die Komödie bereits 1782 für den St. Petersburger Hof und war mit diesem Werk in ganz Europa erfolgreich. Er genoß besonders in Italien großes Ansehen und war als der Schöpfer des "Barbier" bekannt. Rossini konnte sich trotz seiner frühen Erfolge nicht anmaßen, an seine Seite zu treten und darin lag sicher auch der Grund, warum seine Oper zunächst nicht als Il barbiere di Siviglia, sondern als Almaviva, ossia L'inutile precauzione angekündigt wurde. Im Programmheft der Uraufführung wurde das Publikum wie folgt informiert:
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