Wolfgang Amadeus Mozart
Die Zauberflöte
Mozarts letztes Bühnenwerk ist in der breiten Öffentlichkeit bekannt wie kaum eine andere Oper. Sicher sind die eingängigen Melodien, die atemberaubenden Koloraturen der Königin der Nacht und die bunte Handlung mit für diesen Erfolg verantwortlich, doch was dieses Werk unsterblich macht, sind die nicht so offensichtlichen Qualitäten der Oper.
Kaum ein Komponist ist heute in allen Gattungen so präsent wie Mozart. Allerorten trifft man auf seine Kammermusik, seine Sinfonien, seine Instrumentalkonzerte, seine Kirchenmusik und nicht zuletzt auf seine Opern. Mehr als alles andere war Mozart wahrscheinlich ein Opernkomponist, denn auch in seinen Werken anderer Gattungen zeigt sich seine dramatische, opernhafte Veranlagung. Fast 20 Opern hat Mozart im Laufe seines kurzen Lebens komponiert. Bereits im Alter von 11 Jahren begann der Komponist für die Bühne zu schreiben und schuf bis zu seinem 14. Lebensjahr beachtliche Werke wie Bastien und Bastienne KV 50, La finta semplice KV 51 oder Mitridate KV 87. Während in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts der Typ der italienischen Opera seria vorherrschte, emanzipierten sich seit der Jahrhundertmitte noch zwei andere Typen: Als Gegenstück zur Opera seria, die das aristokratische Publikum begeisterte, entstand die unterhaltende Opera buffa als Volksoper. Neben diesen beiden Haupttypen erfreute sich das Singspiel zunehmender Beliebtheit. Es wurde nicht in der für die Oper verbindlichen italienischen Sprache aufgeführt, sondern auf deutsch, wobei die einzelnen Musiknummern durch gesprochene Partien getrennt wurden. In den drei angeführten Opern aus Mozarts Kinderjahren handelt es sich bei KV 50 um ein Singspiel, bei KV 51 um eine Opera buffa und bei KV 87 um eine klassische Opera seria. Mozart war also schon früh mir diesen drei Typen vertraut und brachte später in jedem Typus Meisterwerke hervor. Sein berühmtestes Singspiel ist Die Entführung aus dem Serail, seine meistgespielte Buffo-Oper Le nozze di Figaro und die bedeutendste Oper seria ist La clemenza di Tito. Die Zauberflöte ist in diese Typen kaum einzuordnen. Sie wurde von Mozart als "Teutsche Oper" bezeichnet und ist Opera seria, Opera buffa und Singspiel zugleich. Die Königin der Nacht mit ihren virtuosen Koloraturen repräsentiert die alte Opera seria, Papageno ist ein Buffo-Charakter und die gesprochenen Auftritte zwischen den Musiknummern sowie die deutsche Sprache sind typisch fürs Singspiel. Daß die Zauberflöte darüber hinaus eine Märchenoper ist, macht sie in ihrer Vielgestaltigkeit zu einem Unikum in Mozarts Opernschaffen. Zwar war auch Don Giovanni schon eine Mischung aus Opera seria und Opera buffa, doch in der Zauberflöte geht Mozart noch weit darüber hinaus. Die Musik ist so bunt wie die Handlung der Oper und trotzdem erreicht Mozart eine große Einheit und schuf die erste große deutsche Oper.

Mozarts Eintrag
Portrait

"Schumann ist so tiefgreifend, dass er den Herzensgrund erreicht."
Die Pianistin Jimin-Oh Havenith im Gespräch mit klassik.com.
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