
Musik-Lexikon
Capriccio
musikalische Form
(ital.=Laune), im 16. Jahrhundert Bezeichnung für ein Gesangsstück wie das Madrigal. Im 17. Jahrhundert bezog sich der Begriff nur noch auf Instrumentalstücke und hatte die gleiche Bedeutung wie Fantasie, Ricercar oder Toccata, so z. B. Girolamo Frescobaldis Capricci. Johann Sebastian Bach komponierte ein Capriccio sopra la lontananza del suo fratello dilettissimo, BWV 992. Seit dem 18. Jahrhundert bezeichnet das Capriccio vor allem virtuose Violinstücke oder (Violin)etüden, wie z. B. Niccolò Paganinis 24 Capricci per Violino solo. In Russland wurde der Begriff auch für Orchesterstücke verwendet, die durch fremde Länder und ihren musikalischen Charakteristiken inspiriert wurden. Dazu zählt Pjotr Iljitsch Tschaikowskys Capriccio italien und Nikolai Andréjewitsch Rimskij-Korsakows Capriccio espagnol. In Deutschland komponierte Johannes Brahms einige lyrische Klavierstücke, die er Capriccio nannte, während Max Reger seine Humoresken so bezeichnete.
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