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Kent Nagano und das Bayerische Staatsorchester

Lehrstück der Analytik

Da sitzen sie, die Mitglieder des renommierten Münchner Orchesters auf dem Podium der Alten Oper Frankfurt und irgendwie wird man als Zuschauer das Gefühl nicht los, dass dort oben auf der Bühne die Chemie noch nicht so ganz stimmt. Wagner und Bruckner stehen auf dem Programm, eigentlich Publikumsrenner und doch ist der Applaus nach dem ‚Lohengrin-Vorspiel’ und dem ‚Siegfried-Idyll’ an diesem Abend recht sparsam. Der Klangästhet Nagano wirkt angespannt, er zerlegt Wagners Tonsprache und widmet sich jeder Nuance sehr intensiv, eigentlich eine gute Sache, doch verliert er allzu oft den roten Faden in dieser Detailarbeit. Zwar hat der Komponist beide Werke sehr lyrisch instrumentiert, aber dennoch sollten dynamische Abstufungen musiziert werden. Hans von Bülow, Wagners Wunschdirigent, war berühmt für sein Feuer und seinen Sinn für Dynamik, gleichzeitig forderte Bülow auch immer wieder das Legatospiel von den Orchestern. Naganos ‚Lohengrin’-Vorspiel klingt kühl und kein flirrender Streicherklang erfüllt den Raum. Auch das ‚Siegfried-Idyll’ - Wagners ‚Sinfonia Domestica’ - bleibt seltsam unterbelichtet und langatmig, das Publikum geht etwas ratlos in die Pause.

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Kritik von Midou Grossmann



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Kent Nagano und das Bayerische Staatsorchester : Werke von Bruckner und Wagner

Ort: Alte Oper, 28.09.2006

Werke von: Richard Wagner, Anton Bruckner

Mitwirkende: Kent Nagano (Dirigent), Sinfonieorchester des Bayrischen Rundfunks (Orchester)

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