Mozart-Fragment ergänzt durch Czernowin
Vorläufer der
„M 22“, der gigantische Salzburger Festspiel-Marathon im Namen Mozarts, sorgt bei Novitäten mitunter für inspirierendere Begegnungen als bei den überteuerten Events im Großen Festspielhaus. Jedenfalls verdient sich die Wiederentdeckung des zweiaktigen Singspiels „Zaide“ allemal einen künstlerischen Lorbeer. „Viva Mozart“, wie die Plakate zur Ausstellung in der neuen Residenz verheißen – im Salzburger Landestheater wird der Ruf zur Wirklichkeit. Zaide ist ein Fragment, ein unfertiges Stück. Eine Türkenoper, Vorläufer von „Die Entführung aus dem Serail“, die weder Ouvertüre, Dialoge noch ein Finale kennt. Das Textbuch ist verschollen, und das auf die Jahre 1779 udn 1780 datierte Autograph endet vor dem Lieto Fine. Doch Mozarts Oper enthält gesprochenen Text, Monologe mit Orchesterbegleitung, die dramatisch geschärfte emotionale Ausbrüche artikuliert und einen brisanten Bezug zur Gegenwart herstellt, den Hass gegenüber Fremden. Wird in der „Entführung“ der Geist der Aufklärung beschworen, so ist der Grundton von Zaide zur Gänze auf Ernst gestimmt. Die Geschichte handelt von europäischen Sklaven am Hof eines rachsüchtig orientalischen Despoten. Wie die Sache endet, bleibt allerdings im Ungefähren.
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Kritik von Prof. Egon Bezold
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Zaide:
Ort: Haus für Mozart,
Werke von: Wolfgang Amadeus Mozart
Mitwirkende: Ivor Bolton (Dirigent), Mozarteum Orchester Salzburg (Orchester), Mojca Erdmann (Solist Gesang), Topi Lehtipuu (Solist Gesang), Renato Girolami (Solist Gesang), John Mark Ainsley (Solist Gesang)
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