Relaxes-vous, © Barbara Braun
Die Geschwister Pfister laden zum Relaxen in die Bar jeder Vernunft ein
Entspannt Euch!
Stress auf der Arbeit oder in der Beziehung, Depression wegen der Weltgräuel oder des Klimawandels? Dann nichts wie ab in die Bar jeder Vernunft, um einen Abend lang auf andere Gedanken zu kommen und so richtig zu entspannen! Denn das kann und soll man bei „Relaxes-Vous!“, dem neuesten Knüller der Geschwister Pfister und Fräulein Schneider nach fast 10-jähriger Trio-Abstinenz. Die Wiederaufnahme nach der Premiere 2022 wird im Rahmen des „Pfistivals“ präsentiert, einem Familientreffen der besonderen Art. Denn außer Ursli und Toni geben sich auch Lilo und Willi - Schwester und Bruder der Anfangsstunde - die Ehre, mit Soloprogrammen zwischen den „Relaxes-Vous!“- Vorstellungen. Herzlich ist die Begrüßung in Form eines „Hallo“-Medleys, ein Hingucker die Old-fashioned-Optik: Fräulein Schneider im ersten Teil mit dunkler Lockenpracht und in einem zarten, von Federn umspielten violetten Traum, im zweiten mit Dalida-Mähne in pastellfarbenem Blütenkleid, die Jungs in farblich abgestimmten Anzügen. Das Kleinkunst-Dreamteam ist zwar älter geworden, wie Ursli konstatiert: „Wir sind nicht mehr die jüngsten“ oder mit Grete Weiser singt: „Der erste Lack ist ab“, aber so vital und unterhaltsam wie jeher. Nur brauchen sie mittlerweile ab und zu einen Sessel, in dem sie chillen und lässig abhängen können, mal mit einem von Toni kredenzten Cocktail oder einem gemeinsamen Joint. Ursli führt durch den Abend, oft in Englisch, dann wieder in Deutsch, je nachdem wie es passt bei diesem thematisch und musikalisch kunterbunten Mischmasch mit biographischen Abstechern, Erinnerungen an alte Zeiten und Anekdoten aus der Schweiz und Bulgarien. Zum Beispiel die von der Kuh namens „Dunja Rajter“ im Haushalt von Fräulein Schneiders Verwandten, wie sie im unnachahmlichen Balkan-Dialekt erzählt. Oder von den kleinen Herzen, mit denen Toni Steuererklärungen und Abrechnungen versieht, obwohl er schon seit fast 30 Jahren mit ihr verheiratet ist. Und von Reisen ist die Rede, bei denen man den Alltag hinter sich lassen kann. Vom Rhein als Ziel schwärmt Ursli, von Bingen, wo nicht nur die Mystikerin Hildegard zu Hause war, sondern auch die Metzgerei Martin mit ihrer leckeren Fleischwurst ansässig ist und Gus Backus‘ Song „Little Street in Rüdesheim“ so schön zur Gegend passt. Er ist eine der von Johannes Roloff gewieft arrangierten Musiknummern des 24-Gänge-Menüs, das das Trio zusammen mit dem lässig aufspielenden Jo Roloff Quartett serviert. Internationale Schlager, einer sogar in japanischer Übersetzung, sind natürlich wesentlicher Bestandteil des musikkabarettistischen Wohlfühl-Pakets, das die Pfisters und Fräulein Schneider mit ihrer speziellen Vortragskunst geschnürt haben. Hintergründig ist sie, nonchalant und mit Lust zur augenzwinkernden Parodie, mal mit Jodeleinlage, mal mit Waschbrett-Begleitung. Nach der Vorstellung gibt es viel Beifall vom Publikum und als Geschenk vom Haus für die gesamte Mannschaft Präsente: Blumen und ein Tütchen mit Fleischwurst von der Metzgerei Martin.
Kritik von Karin Coper
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