Ragna Schirmer reüssiert mit Goldbergvariationen
Köthener Bachfesttage eröffnet
Der Klavierstimmer in der klassizistischen Kirche St. Agnus mühte sich noch bis direkt vor Konzertbeginn: Mit Bachs Goldberg-Variationen BWV 988 - "Vierter Teil der Clavier-Übung", gespielt von der Pianistin Ragna Schirmer, eröffneten die diesjährigen 28. Köthener Bachfesttage unter Coronabedingungen: Nur rund 40 Personen - oft mit Mundschutz - verteilen sich lose im großen, rechteckigen Sakral-Raum, in dessen Mitte ein historischer Hammerflügel der Wiener Firma "Conrad Graf" platziert war. Festival-Intendant Folkert Uhde spricht in seinen Begrüßungsworten von einem großen Privileg, das die Hörer genießen dürften, in so überschaubarem Kreise große künstlerische Interpretationen genießen zu dürfen. Die Pianistin hat es 2020 auf sich genommen, wegen der geringen möglichen Besucherzahl pro Konzert, insgesamt fünf Mal hintereinander aufzutreten: eine wahre Herkulesaufgabe. Sie spricht zunächst erläuternd für ihr Publikum und weiß zu berichten, dass Graf Hermann Carl von Keyserlingk - ein Freund der Familie Bach und russischer Gesandter am Hof zu Dresden - das Werk einst gegen seine Schlaflosigkeit bei Bach bestellte. Freilich ist diese Anekdote Forkels - Bachs erstem Biografen - mehrfach angezweifelt worden, aber sie ist doch inzwischen gern erzähltes Allgemeingut und verkauft sich eben gut. Schirmer skizzierte weiterhin den Aufbau und die Struktur der 30 Variationen, die von einer Aria eingerahmt werden und unterstrich Bachs zyklische Konstruktion. Die Entstehungszeit des Werkes ist zwar nicht eindeutig datierbar, dürfte aber in die Zeit nach 1739 zu legen sein, als der Barockkomponist der Residenzstadt Köthen längst den Rücken gekehrt hatte.
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Kritik von Manuel Stangorra
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Köthener Bachfesttage: Goldbergvariationen
Ort: St. Agnuskirche,
Werke von: Johann Sebastian Bach
Mitwirkende: Ragna Schirmer (Solist Instr.)
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