Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und Rudolf Buchbinder
Räumlich greifbar
Dass Carl Maria von Webers Oper 'Euryanthe' sich nicht dauerhaft auf den Spielplänen etablieren konnte, lag wohl nicht nur an der etwas skurrilen Handlung, sondern auch an der schon damals teils komisch anmutenden Sprache. Weber selbst kreierte darob das Wortspiel, seine 'Euryanthe' werde am Ende womöglich zur 'Ennuyante'. Alles andere als langweilig gerät in jedem Fall am gestrigen Abend die Interpretation der Ouvertüre durch das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das unter seinem Chef Mariss Jansons aus dem Stand Betriebstemperatur erreicht: Mit hoher Intensität beschwört das BRSO die mystisch-romantische Atmosphäre der Geistergeschichte herauf. Dezidiert geformt ist der intime kammermusikalische Einschnitt, mit geschliffener Artikulation setzt Jansons musikdramatische Akzente. Lediglich für Zäsuren zwischen den thematischen Komplexen dürfte er sich etwas mehr Zeit nehmen. Solist in Beethovens anschließendem Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 19 ist Rudolf Buchbinder – an sich als Beethoven-Spezialist bekannt und schon jetzt mit vollem Terminkalender für das anstehende Jubiläumsjahr. Wenig überzeugend gerät allerdings schon sein Einstieg, die Phrasierung im Kopfsatz wirkt immer wieder überhastet, Verzierungen wollen nicht recht leuchten, Skalen bleiben relativ spröde. Von der Vortragsbezeichnung ‚con brio‘ ist im Klavierpart nicht viel zu hören.
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Kritik von Thomas Gehrig
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Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Jansons/Buchbinder
Ort: Gasteig,
Werke von: Carl Maria von Weber, Dimitri Schostakowitsch, Ludwig van Beethoven
Mitwirkende: Mariss Jansons (Dirigent), Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (Orchester), Rudolf Buchbinder (Solist Instr.)
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