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Komische Oper Berlin, © Beek100
Zum letzten Mal: Barrie Koskys 'Ball im Savoy'
Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände
Als Barrie Kosky 2013 den 'Ball im Savoy' herausbrachte – als Wiederausgrabung der seit 1933 vergessenen Paul-Abraham-Jazzoperette –, da war es eine Art Urknall. Rückblickend betrachtet kann man konstatieren, dass sich mit dieser Produktion und dem, was darauf an der Komischen Oper folgte, die Koordinaten im internationalen Operettenuniversum verschoben haben. Und das ist gut so; sehr gut sogar. Denn dieser 'Ball im Savoy' hat eine Betonmauer in den Köpfen vieler Menschen eingerissen und auch eine Betonmauer in den Spielplänen vieler Theater: Der Bannspruch von der ‚minderwertigen‘ und ‚degenerierten‘ Revueoperette der Weimarer Jahre – wie ihn Volker Klotz mit seinem berühmten Buch 'Operette: Porträt und Handbuch einer unerhörten Kunst' bis in die jüngste Vergangenheit verbreitete – wurde einfach zum Fenster rausgeworfen. Auch die eiserne ästhetische Nachkriegsregel, dass man Operette ‚veredeln‘ müsse mit Opernstimmen, um der Musik Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen, flog zum Fenster raus. Spätestens in dem Moment, wo Musical- und Chansonsängerin Katharine Mehrling auf die Bühne stürzte und einen ‚Känguru‘-Fox sang und tanzte, wie ihn die Welt seit Uraufführungssängerin Rosy Barsony nicht mehr gesehen hat, und als Diva assoluta Dagmar Manzel im Scheinwerferlicht erstarrte und im dritten Akt zu lasziven Klavierklängen sang ‚Alles kannst du haben, nur eines nicht … mein Herz!‘ – das war und bleibt ein Gänsehautmoment und eine totale Verschmelzung von Charakterdarstellung, Musik und Drama.
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Kritik von Dr. Kevin Clarke
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Letzte Wiederaufnahme: Ball im Savoy: Koskys Paul-Abraham-Produktion verabschiedet sich
Ort: Komische Oper,
Werke von: Paul Abraham
Mitwirkende: Barrie Kosky (Inszenierung)
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