'Tosca' an der Wiener Staatsoper
Elektrisierend
Zum sage und schreibe 605. Mal ging Margarethe Wallmanns 'Tosca'-Inszenierung an der Wiener Staatsoper am Freitagabend über die Bühne. Fast zwangsläufig stellt sich in Anbetracht dieser bloßen Fakten die Assoziation ein, eine solch betagte Produktion müsse sich längst totgelaufen haben. Von wegen! Eine authentischere, intensiver erzählte Fassung lässt sich kaum vorstellen: Es beginnt mit dem Bühnenbild, das nahezu allen nur denkbaren Aspekten des Librettos und der originären Idee des Stücks Rechnung trägt. Die Detailgenauigkeit geht soweit, dass sogar die Darstellung eines alten Originalplakats mit den beiderseits von Scarpias Leichnams platzierten Kerzen eins zu eins nachempfunden ist. Ebenso exemplarisch leuchten die im dritten Akt besungenen Sterne tatsächlich sichtbar am Firmament, der Originalschauplatz in Form der Engelsburg ist architektonisch nachgestellt. Der Echtheitsfaktor zieht sich durch den wahrnehmbaren Geruch ausgeblasener Kerzen und des Pulverdampfs im Dunstkreis der Hinrichtungsszene buchstäblich bis direkt hinein in die Zuschauerränge. Auf einen Nenner gebracht: Ort, Zeit und Raum stimmen komplett mit den Originalparametern überein – in Anlehnung an einen bekannten TV-Slogan ist der Zuschauer hier mittendrin statt nur dabei.
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Kritik von Thomas Gehrig
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Tosca: Oper in drei Akten von Giacomo Puccini
Ort: Staatsoper,
Werke von: Giacomo Puccini
Mitwirkende: Evelino Pidò (Dirigent), Orchester der Wiener Staatsoper (Orchester), Kristine Opolais (Solist Gesang), Marco Vratogna (Solist Gesang), Clemens Unterreiner (Solist Gesang)
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