Chailly dirigiert das Verdi-Requiem
Graus und Zagen
Coro e Orchestra del Teatro alla Scala unter Riccardo Chailly in der Elbphilharmonie: Allein die Namen der Aufführenden klingen schon nach Musik, wenn man sie ausspricht. Und die Erwartungen sollten nicht enttäuscht werden. Denn Chor und Orchester des weltberühmten Mailänder Opernhauses zeigten nicht nur, dass sie Giuseppe Verdis 'Messa da Requiem' einst uraufführten – im Jahr 1874 – und seitdem anscheinend nichts verlernt haben. Sie machten auch ernst mit der häufig beschworenen Opernhaftigkeit dieses so weltlich tönenden geistlichen Werkes, seiner musiktheatralischen Dramatik und Expressivität. So ließ Chailly im eröffnenden 'Requiem e Kyrie' die Streicher so behutsam ansetzen, dass die Musik wie aus dem Nichts aufstieg. Dagegen brach der Beginn des anschließenden 'Dies Irae' dann tatsächlich herein wie der 'Tag des Zorns', als würde ‚das Weltall sich entzünden‘. Allein von der Dezibelzahl her dürfte dieses Tutti manch Forte-Angabe gesprengt haben, vielleicht war es gerade noch so ein ‚fffff‘. Die physische Wirkung kam dem Sturz in einer Achterbahn gleich. Dass sich im Publikum trotzdem niemand die Ohren zuhielt, lag am erwarteten erhabenen Schrecken dieser berühmten Passage mit großer Trommel, die im Verlauf des Requiems bekanntlich mehrfacht auftritt, und an ihrer fantastischen Durchhörbarkeit, die in einer Livesituation wohl ihresgleichen suchen mag. Auch die rein klangliche Qualität vor allem des rund 90 Stimmen starken Chores der Scala (Einstudierung: Bruno Casoni) war so überwältigend, dass man die Ohren nicht abwenden konnte.
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Kritik von Dr. Aron Sayed
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Teatro alla Scala: Riccardo Chailly
Ort: Elbphilharmonie,
Mitwirkende: Teatro alla Scala, Coro del (Chor), Riccardo Chailly (Dirigent), Orchestra del Teatro alla Scala, Milano (Orchester)
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