Eschenbach und Volodos in Hamburg
Konzerte für Orchester
Christoph Eschenbach und Arcadi Volodos passen für das spätromantische Repertoire wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Und so war es kein Wunder, dass dieser Konzertabend in der Hamburger Laeiszhalle mit zwei Viersätzern des Hamburgers Johannes Brahms mitunter spektakulär ausfiel. Der in St. Petersburg geborene Volodos beherrscht die kanonischen Konzerte mit der Souveränität des Virtuosen und mit großem Ton. Das Zweite Klavierkonzert in B-Dur von Johannes Brhams steht bei ihm häufiger auf dem Programm. Volodos' runder und kaum mehr voller zu denkender Ton verlieh den Figurationen in den hohen Registern auf dem Steinway eine Sinnlichkeit, der sich kaum widerstehen ließ. Dass das NDR Sinfonieorchester unter Eschenbach als sinfonische Partner, weniger Begleiter, in dieser ersten Konzerthälfte noch etwas hüftsteif wirkte, fiel da weniger ins Gewicht. Zumal auch das Solo-Cello im 'Andante' den innigen Dialog mit dem Klavier anrührend zu Gehör brachte. Die Vorliebe für die große Geste war Volodos durchweg anzumerken. Dieser Brahms klang so expressiv und monumental, so ‚russisch‘, dass man sich in den turbulenten Verläufen der ersten beiden Sätze oft eher an Rachmaninoff erinnert fühlte. Von kammermusikalischer Introvertiertheit, dem brahms’schen Stereotyp, war wenig zu hören. Auf der anderen Seite aber funktionierte dieser Zugriff ausgezeichnet, besonders in den sich dramatisch zuspitzenden Passagen des Kopfsatzes, aber auch im heiter in den hohen Registern auf höchstem Niveau ‚plätschernden‘ finalen 'Allegro grazioso'. Dass Volodos' Anschlag aber auch im Pianissimo noch enorm plastisch klingt, stellte er im 'Andante' unter Beweis sowie in der Zugabe von Mompou.
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Kritik von Dr. Aron Sayed
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NDR Sinfonieorchester: Arcadi Volodos, Christoph Eschenbach
Ort: Laeiszhalle,
Werke von: Johannes Brahms
Mitwirkende: Christoph Eschenbach (Dirigent), NDR Sinfonieorchester (Orchester), Arcadi Volodos (Solist Instr.)
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