Schostakowitschs 'Nase' an der Met
Ein veritables Gesamtkunstwerk
Es gibt in der gesamten Operngeschichte kaum ein Werk mit einer skurrileren Handlung als Schostakowitschs auf einer Kurzgeschichte Gogols basierende 'Nase': Der Kollegienassessor Kowaljow muss eines Morgens feststellen, dass ihm über Nacht seine Nase abhanden gekommen ist. Diese findet kurz darauf sein fast ständig betrunkener Barbier in seinem Brot und will diese schleunigst wieder los werden, indem er sie in der Newa entsorgt. Kowaljow macht sich verzweifelt auf die Suche und begegnet seiner Nase in der Kirche in der Gestalt eines Staatsrats, wobei sie aber flüchten kann. Der Versuch, eine Suchannonce in der Zeitung aufzugeben, misslingt: Kowaljow erntet in der Redaktion nur Gelächter. Auf einer Poststation ist inzwischen auch die Polizei auf der Suche nach dem eigenwilligen Körperteil. Als die Nase angerannt kommt, um gerade noch eine abfahrende Kutsche zu erreichen, entsteht eine Prügelei, bei der die Nase schließlich zu ihrer ursprünglichen Gestalt schrumpft. Nun kann sie der Polizeiinspektor dem erleichterten Kowaljow zurückgeben. Hocherfreut will dieser sie an ihren Platz setzen, doch erweist sich das Vorhaben auch mit Hilfe eines Arzts als unmöglich, da sie sich nicht auf dem Gesicht befestigen lässt. Da ist es kein Wunder, dass Kowaljow schon an Hexerei glaubt, die wohl die Strafe dafür sein soll, dass er die Tochter einer gewissen Podtochina nicht heiraten will. Schließlich erwacht Kowaljow aus dem quälenden Alptraum (der russische Titel "Nos" ist eine Umkehr des Wortes "Son", Traum) und findet erleichtert seine Nase am richtigen Fleck.
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Kritik von Dr. Rainhard Wiesinger
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Schostakowitsch: Die Nase: Metropolitan Opera New York
Ort: The Metropolitan Opera,
Werke von: Dimitri Schostakowitsch
Mitwirkende: Valery Gergiev (Dirigent), Metropolitan Opera Orchestra (Orchester)
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