Intensive Interpretation von Claus Guth
Trieb und Tod
Zwei ebenso innovative wie handwerklich ausgezeichnet durchgeführte Ideen sind leitend für die intensive 'Don Giovanni'-Inszenierung von Claus Guth bei den Salzburger Festspielen: Schon während der Ouvertüre sehen wir, dass der Titelheld im Duell mit dem Komtur diesen zwar erschlägt, selbst aber durch einen Schuss in den Bauch tödlich verletzt wird. Dem Titelhelden ist klar, dass er nicht mehr lange zu leben haben wird. Er stürzt sich in den Exzess, in die Gegenwart des triebhaften Genusses, denn wer sein Leben verliert, hat sonst nichts zu verlieren. Sein Tod ist keine Konsequenz eines moralisch verwerflichen Lebensstils, sondern natürliche Folge der Verwundung. Konsequent endet die Aufführung in Salzburg mit der "Höllenfahrt" der Wiener Fassung der Oper. Guth verzichtet auf jeden moralischen Zeigefinger und zeigt das existentialistische Drama, wie in der sicheren Erkenntnis des eigenen Todes alle Möglichkeiten des verbleibenden Lebens wieder offen sind.
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Kritik von Prof. Dr. Michael Bordt
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Don Giovanni: Salzburger Festspiele
Ort: Haus für Mozart,
Werke von: Wolfgang Amadeus Mozart
Mitwirkende: Christian Schmidt (Bühnenbild), Yannick Nézet-Séguin (Dirigent), Wiener Philharmoniker (Orchester), Claus Guth (Regie), Adam Plachetka (Solist Gesang), Joel Prieto (Solist Gesang), Malin Byström (Solist Gesang), Erwin Schrott (Solist Gesang), Gerald Finley (Solist Gesang), Dorothea Röschmann (Solist Gesang), Franz-Josef Selig (Solist Gesang)
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Portrait

"Bei der großen Musik ist es eine Frage auf Leben und Tod."
Der Pianist Herbert Schuch im Gespräch mit klassik.com.
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