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Theater an der Wien: Blick auf den Eisernen Vorhang, © Paul Ott
Rameau im Theater an der Wien
Familiendrama im Hause Jupiter
Das Drama um die beiden Brüder Castor und Pollux beginnt bereits, wenn man den Zuschauerraum betritt. Die Bühne ist offen und der Blick fällt auf einen mächtigen, mit rotem Teppich ausgelegten Treppenaufgang in einer großbürgerlichen Villa (Bühnenbild: Julia Hansen). Die große Treppe in der Mitte der Bühne führt zu einer gewaltigen und schweren Tür, dem offensichtlichen Machtzentrum des Hauses, und, wie später deutlich wird, Arbeitszimmer von Jupiter. Es gibt keine Fenster, die Licht und Frische in diese ein- und abgeschlossene Atmosphäre brächten. Die Türen haben keine Griffe und öffnen sich auch später wie durch Geisterhand. Alles dominierend ist das schwere, dunkle, braune Holz der Eingangshalle, das ebenso wie die Ahnengalerie einen Grauschleier angesetzt hat. Ein lebensfeindlicher Ort, in dem sich das Drama um die tragische Liebe der Brüder zueinander entfalten kann. Wir erinnern uns: Der unsterbliche Pollux soll Télaire heiraten. Er verzichtet aber zugunsten seines sterblichen Bruders Castor auf die Hochzeit, weil er spürt, dass sich Castor und Télaire eigentlich viel stärker lieben. Alles wäre bestens, wenn da nicht noch Phébé wäre, die ihrerseits in Castor verliebt ist. Sie zettelt eine Verschwörung an, Castor wird ermordet, Pollux holt ihn aus der Unterwelt und büßt dadurch seine Unsterblichkeit ein, wenn nicht Jupiter am Ende der Oper so von der Liebe der Brüder zueinander bewegt wäre, dass er beide unsterblich macht.
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Kritik von Prof. Dr. Michael Bordt
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Rameau: Castor et Pollux: Theater an der Wien am 30.1.2011
Ort: Theater an der Wien,
Werke von: Jean-Philippe Rameau
Mitwirkende: Arnold Schönberg Chor (Chor), Christophe Rousset (Dirigent), Les Talens Lyriques (Orchester), Maxim Mironov (Solist Gesang), Dietrich Henschel (Solist Gesang), Anne-Sophie von Otter (Solist Gesang)
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