
Roy Rallos Weimarer Meisterinszenierung
Don Pasquale als Osterhase
Man möchte es kaum glauben, aber Gaëtano Donizettis 'Don Pasquale' (1843) ist topaktuell. Wie nie zuvor wird unsere medial präsente Promigesellschaft von alternden Junggesellen dominiert, die – im Guten wie im Schlechten – nicht altern wollen und wohl auch nicht dazu in der Lage wären. Ob Mick Jagger, Silvio Berlusconi oder Hugh Hefner – der greise Playboy à la Don Pasquale ist ein Phänomen des 21. Jahrhunderts. Er kann nicht akzeptieren zu altern, sucht im Spiegel der Jugend nach den eigenen glorreichen Zeiten und avanciert zu dem von Peter Sloterdijk kürzlich beschriebenem Überathleten. Wenn nach Nietzsche Rotwein die Vanitas junger Männer, so sind Frauen wie Norina der Jungbrunnen der alten Hasen. Joschka Fischer, Sky Dumont und der italienische Ministerpräsident können davon einige Lieder singen – und Donizetti hat sie bereits im 19. Jahrhundert mit Witz und Ironie vertont. In Weimar hat nun Roy Rallo in seinem wunderbaren 'Don Pasquale' die Geschichte mit dem Hasen wortwörtlich genommen und noch ganz andere innovative Ideen in die Oper eingebaut. Von den vielen überzeugenden Inszenierungen, die 2008/09 am Deutschen Nationaltheater entstanden, war der 'Don Pasquale' vielleicht die schönste und in sich geschlossenste Regieleistung. Am gestrigen Abend kam es zur vorerst letzten Aufführung.
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Kritik von Toni Hildebrandt
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Don Pasquale: Komische Oper in drei Akten
Ort: Deutsches Nationaltheater,
Werke von: Gaetano Donizetti
Mitwirkende: Martin Hoff (Dirigent), Staatskapelle Weimar (Orchester), Uwe Stickert (Solist Gesang)
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