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Polar Force, © Bryony Jackson
Musik-Performance auf der Ruhrtriennale
Musik und Klimaerwärmung
Was passiert mit den natürlichen, anthropogenen und geophysikalischen Kräften in der Antarktis, wenn die normalerweise hart gefrorene Eisdecke taut und aufweicht? Wie hört es sich an, wenn die Windgeschwindigkeit zunimmt, aus Tropfen Rinnsale, aus Bächen reißende Flüsse werden oder wenn Schmelzwasser in einem Eisloch verschwindet oder Eismassen lawinenartig einbrechen? Komponist und Perkussionist Eugene Ughetti und Klangkünstler Philip Samartzis, Mitglieder des australischen Ensembles Speak Percussion, stellten auf der diesjährigen Ruhrtriennale ihre Musik-Performance 'Polar Force' vor – eine knapp einstündige, an Musique concrète erinnernde Komposition, in der sich natürliche und künstlich erzeugte Naturklänge effektvoll vereinen.
Bedrohlicher Höhepunkt
Das selbst gebaute Instrument, dem die beiden Musiker mit kunstvoller und wissenschaftlicher Andacht in einem weißen, tunnelförmigen Iglu zu Leibe rücken, gleicht einer lang gezogenen Versuchsanordnung u. a. aus Wassersäulen, Plastikrohren und -schläuchen und Drehventilen. Mal zart, mal ohrenbetäubend, mal homogen rhythmisch getaktet, mal polyphon wirbelnd werden der Installation Geräusche, Rhythmen und Töne entlockt, die sich wellenartig verdichten und zu einem apokalyptischen, bedrohlichen Höhepunkt geführt werden. Schade, dass man auch nicht im Programmheft wirklich eingeführt wurde über das ambitionierte Kunstprojekt und über Installation und Tonerzeugung informiert wurde. Warum knallt es leise, wenn Eis in Druck bzw. Gas unterlegtes Wasser getaucht wird? Wie werden die dröhnenden, körperlich spürbaren tiefen Frequenzen oder das Klingelgeräusch erzeugt etc.?
Kritik von Ursula Decker-Bönniger
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