Gewandhausorchester mit Mendelssohn und Schumann
Frühe Spätromantik
Es war längst nicht nur der einmalige Streicherklang von dunkel-markanter Färbung, der das Gewandhausorchester Leipzig an diesem Abend in der Elbphilharmonie auszeichnete. Unter seinem Chefdirigenten Andris Nelsons legte der traditionsreiche Klangkörper eine Lesart von Mendelssohn und Schumann vor, die einerseits erkennen ließ, wie vertraut man mit dieser Musik ist – schließlich gehörte Felix Mendelssohn selbst zu den Gewandhausdirigenten –, die andererseits aber auch immer wieder durchblicken ließ, dass Nelsons in Leipzig aktuell an einem Bruckner-Zyklus arbeitet. Alleine schon die schmerzlich-schöne Expressivität, mit der zu Beginn des Adagios in Schumanns Zweiter Sinfonie das ‚Es‘ in den ersten Geigen betont wurde, sprach Bände. Aber auch die orchestralen Crescendi in Mendelssohns furios wuselnder Ouvertüre zu 'Ruy Blas' op. 95 klangen unter Nelsons bereits zu Beginn des Konzerts wie gedrängte Bruckner‘sche Steigerungswellen, die eigentlich erst Jahrzehnte später ‚erfunden‘ wurden. Wie sehr man Mendelssohns ganz eigenen, urromantischen Stil verinnerlicht hat, zeigte jedoch auch hier die subtil ausgehörte Gestaltung des Seitenthemas in den parallel gesetzten Fagotten, Klarinetten und Celli (die 'Schottische' lässt grüßen).
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Kritik von Dr. Aron Sayed
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Gewandhausorchester Leipzig: Andris Nelsons
Ort: Elbphilharmonie,
Werke von: Robert Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy
Mitwirkende: Andris Nelsons (Dirigent), Gewandhausorchester Leipzig (Orchester)
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