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Komische Oper Berlin, © Beek100
Abrahams 'Märchen im Grand Hotel' feiert Premiere
Der Wendepunkt: Neue Operettenhelden in Berlin
Natürlich hat es schon lange vor 1933 Kammerspieloperetten gegeben, man denke nur an die wunderbaren kleinen Stücke von Mischa Spoliansky ('Es liegt in der Luft', 1928) oder Ralph Benatzky ('Meine Schwester und ich', 1930). Aber dass der regierende Operettenkönig der frühen 1930er-Jahre, Paul Abraham, nach drei XXL-Blockbustern 1934 ausgerechnet eine ‚Lustspieloperette in zwei Akten mit einem Vor- und einem Nachspiel‘ offeriert, ist schon ungewöhnlich. Natürlich ist es den Zeitläufen geschuldet. 'Viktoria und ihr Husar' (1930), 'Blume von Hawaii' (1931) und 'Ball im Savoy' (1932), die Erfolgstrilogie des Teams Abraham/Alfred Grünwald/Fritz Löhner-Beda, beeindruckte mit Riesenpartituren, ausgedehnten Tanzsequenzen, großen Chören, Cinemascope-Geschichten zwischen Sibirien, Japan, Hawaii und der französischen Riviera, mit überwältigenden optischen Effekten und einem massiv aufgerüsteten Orchester plus integrierten Jazzbands (Plural). Doch dann kamen die Nazis, und Abraham war einer der ersten Komponisten, der fast über Nacht von den Spielplänen verschwand. Denn sein Œeuvre enthielt alles, was den neuen Machthabern zuwider war: eine eklektische Mischung aus europäischer und ‚schwarzer‘ Kultur, mit viel ‚triefenden jüdischen Sentimentalitäten‘ und Schmalz als Bonus. Abraham verließ Berlin und setzte seine Karriere in Budapest und Wien fort. Immer darauf wartend, als König des Genres nach Deutschland auf seinen rechtmäßigen Thron zurückkehren zu können.
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Kritik von Dr. Kevin Clarke
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Märchen im Grand-Hotel: Lustspieloperette von Paul Abraham
Ort: Komische Oper,
Werke von: Paul Abraham
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