'Der fliegende Holländer' an der Oper Frankfurt
Zwischen Schiffsschraube und Motorradgang
Disziplin scheint nicht die Stärke von Dalands Mannschaft zu sein, wie die vielen leeren Bierkästen auf dem Schiff vermuten lassen. So ist es auch keine Überraschung, dass die Matrosen nun vom Sturm überwältigt weitgehend hilflos und betrunken in den Seilen hängen. Bereits hier wird deutlich, dass David Bösch bei seinem 'Holländer' die Wirkung effektvoller Bilder zu nutzen versteht. Patrick Bannwarts Bühnenbild unterstützt diese Intention gekonnt und senkt während der Ankunft des Holländer-Schiffs eine riesige Schiffsschraube auf die Bühne. Danach folgt die Überraschung: Holländer samt Besatzung rollen als Motorrad-Gang in den Vordergrund. Von norwegischer Umgebung lässt auch der Spinnerinnen-Chor des zweiten Akts wenig erkennen, vielmehr fühlt man sich an eine Textilfabrik in Bangladesch erinnert, in der die Näherinnen zu Niedrigstlöhnen schuften. Das Finale des Werks mündet sozusagen in ein Selbstmordattentat Sentas, bei dem sie die Szenerie mit Benzin übergießt und in Brand setzt. Eine nicht wirklich librettokonforme Auflösung des Schlusses, die keineswegs neu ist: Man erinnert sich an Christine Mielitz' Produktion an der Wiener Staatsoper, die identisch endet. Dabei kommt der Regie natürlich zu gute, dass man sich für die Urfassung entschied, die noch nicht das später nachkomponierte Erlösungsmotiv beinhaltet.
Um die komplette Kritik zu lesen, loggen Sie sich bitte mit Ihrer Email-Adresse und Ihrem Kennwort ein:
Sollten Sie noch kein Nutzerkonto bei klassik.com besitzen, können Sie sich hier kostenlos registrieren.
Kritik von Dr. Rainhard Wiesinger
Kontakt aufnehmen mit dem Autor
Kontakt zur Redaktion
Der fliegende Holländer: Romantische Oper in drei Aufzügen
Ort: Alte Oper,
Werke von: Richard Wagner
Mitwirkende: Bertrand de Billy (Dirigent), Frankfurter Opern- und Museumsorchester (Orchester), Wolfgang Koch (Solist Gesang), Erika Sunnegårdh (Solist Gesang), Daniel Behle (Solist Gesang)
Jetzt Tickets kaufenDieser Beitrag hat Ihnen gefallen? Empfehlen Sie ihn weiter!
Ihre Meinung? Kommentieren Sie diesen Artikel.
Jetzt einloggen, um zu kommentieren.
Sind Sie bei klassik.com noch nicht als Nutzer angemeldet, können Sie sich hier registrieren.
Portrait

Das Klavierduo Silver-Garburg über Leben und Konzertieren im Hier und Heute und eine neue CD mit Werken von Johannes Brahms
Sponsored Links
- klassik.com Radio
- Urlaub im Schwarzwald
- Neue Musikzeitung
- StageKit - Websites für Musiker, Veranstalter und Konzertagenturen
Hinweis:
Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers,
nicht aber unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Die Bewertung der klassik.com-Autoren:
Überragend
Sehr gut
Gut
Durchschnittlich
Unterdurchschnittlich