Christian Thielemanns Beethovenzyklus
Brillanter Beginn
Zyklische Aufführungen von Beethovens symphonischem Schaffen zählen zu den Fixpunkten der großen Orchester; die Wiener Philharmoniker widmeten sich zuletzt unter Claudio Abbado und Simon Rattle dieser Aufgabe. Geht man von dem Auftakt der über zwei Saisonen geplanten Serie unter Christian Thielemann aus, so steht Anhängern der traditionellen Beethoven-Leseart ein Musikereignis singulärer Qualität bevor: Die Philharmoniker spielen die ersten beiden Symphonien mit austariertem Klang, klanglicher Transparenz und der dem Orchester eigenen Klangästhetik und Sensibilität. Thielemann nutzt diese Grundfeste und modelliert Bögen und Details, die das Orchester nur zu gerne umzusetzen scheint. Von Thielemanns häufig auch belächelten Hang zur Getragenheit war an diesem Abend wenig zu bemerken, er setzt hier auf durchwegs auf drängende Tempi, die immer im Einklang mit dem organischen Fluss der Musik stehen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Der Finalsatz der zweiten Symphonie ('Allegro molto') sprüht in Thielemanns Umsetzung geradezu vor Lebendigkeit, ohne dass diese allerdings wie oft zu erleben aufgesetzt wirken würde. Überflüssig zu betonen, dass der erste Abend jedenfalls die Entscheidung rechtfertigt, den Zyklus auf Tonträger zu bannen. An diesem Projekt beteiligt sich übrigens auch der finanziell gebeutelte ORF, auch wenn dies nicht im Rahmen der 'kommerziellen Vernunft' geschehe, wie der Programmdirektor bemerkte.
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Kritik von Dr. Rainhard Wiesinger
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Brillanter Beginn: Christian Thielemanns Beethovenzyklus
Ort: Konzerthaus,
Werke von: Ludwig van Beethoven, Robert Schumann, Wiener Philharmoniker
Mitwirkende: Christian Thielemann (Dirigent)
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